2. Advents Familiengottesdienst in St. Gertrudis
Plötzlich war so Richtig Stimmung in der Kirche, als die Kinder und Erwachsenen beim Familiengottesdienst am 2. Advent lautstark den Rolf Zuckowski Klassiker ‚In der Weihnachtsbäckerei‘ mitsangen! Und wer jetzt meint, dass das doch kein religiöses Lied ist, der weiß wohl nicht, wie viel Religion im allseits beliebten Weihnachtsgebäck steckt!
Der Stutenkerl zum Beispiel war früher der Nikolaus… Nach der Reformation haben die protestantischen Bäcker ihm aber lieber eine harmlose Pfeife als einen Bischofsstab in die Hand gedrückt.
Es verdankt seinen Namen wahrscheinlich dem lateinischen Wort speculator, was Aufseher oder auch Bischof bedeutet. Klassischerweise stellen die Szenen auf dem Gebäck die Legenden des heiligen Nikolaus dar. Anhand von Spekulatius konnten die Esser so das Leben des heiligen Bischofs kennenlernen. Es handelt sich bei diesen Keksen also um gebäckgewordene Pädagogik.
An Weihnachten feiern die Christen, dass Gott Mensch wird. Nicht als starker Mann, sondern als schutzbedürftiges Kind. Das Jesuskind in der Krippe hat seit jeher die Menschen angesprochen und zu Kunstwerken inspiriert. Auch Bäcker und Konditoren haben sich den in weiße Windeln gewickelten Säugling zum Vorbild genommen und ein Gebäck geschaffen: Den Christstollen. Mit Puderzucker oder weißem Zucker überzogen stellt das Fruchtgebäck den neugeborenen Jesus dar.
„Wir haben seinen Stern aufgehen sehen und sind gekommen, um ihm zu huldigen“ (Mt 2,2). Diese Stelle des Matthäusevangeliums erzählt von den Sterndeutern, die sich aufgemacht hatten, um den neugeborenen Jesus zu finden. Ein Stern hat ihnen dabei den Weg gewiesen. Der Zimtstern erinnert an die Heiligen Drei Könige.
Eigentlich einfach als kostengünstige Weihnachtspraline auch für ärmere Menschen erfunden, erinnert der Dominostein an den Heiligen Stephanus, der ja bekanntlich gesteinigt wurde, jedoch durch sein Zeugnis für Christus das ewige Leben erlangte.
Die Dominosteine können als Erinnerung an die Steine verstanden werden, mit denen Stephanus ermordet wurde. Die Praline hat eine bittere Lebkuchenschicht und eine süße Geleeschicht. Diese stehen für den bitteren Tod des Stephanus und das süße Leben im Himmel.
Also sind die Weihnachtsleckereien aus den Weihnachtsbäckereien doch total religiös! Und die Kinder in der Kirche hatten richtig Spaß 🙂
Schaut doch am 3. Advent rein beim Familiengottesdienst um 14 Uhr!
Dieses mal gibt es ein spannendes Quiz, bei dem alle Kinder mitmachen können!!!